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Die Gemeinde Loßburg ist „Die motorradfreundliche Stadt 2018“

Preisverleihung anläßlich des 20. Hambacher Bikerfestes in Neustadt a. d. Weinstraße

Bereits zum zwanzigsten Mal trafen sich motorisierte Zweiradfahrer(innen) aus ganz Deutschland unter dem Motto „Für Verkehrssicherheit – Gegen Diskriminierung“ zum Hambacher Bikerfest, das vom 3. bis 5. August 2018 rund um das historisch bedeutsame Hambacher Schloß in Neustadt an der Weinstraße gefeiert wurde. Mehrere hundert Teilnehmer folgten dem Ruf der MID – Motorrad Initiative Deutschland e.V., um gegen die Sperrung von Straßen nur für Motorradfahrer zu demonstrieren.

Höhepunkt der Festveranstaltung war auch in diesem Jahr die Verleihung des Preises „Die motorradfreundliche Stadt in Deutschland“. Nach dreijähriger Pause, in der es keine geeignete Bewerberin gab, wurde die Gemeinde Loßburg im Schwarzwald als motorradfahrerfreundlich ausgezeichnet. Loßburg fördert auf vielfältige Weise den Motorradtourismus in der kleinen Gemeinde und stellt die notwendige Infrastruktur sowohl für durchreisende Besucher als auch für Übernachtungsgäste auf zwei Rädern zur Verfügung. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vermittelt das Fremdenverkehrsbüro auch Motorrad-Sicherheitstrainings.

Die Urkunde wurde von den beiden Vorsitzenden der MID, Rolf „Hilton“ Frieling und Hans Kaiser, an Christoph Enderle, Bürgermeister der Gemeinde Loßburg übergeben, der mit einer kleinen Delegation auf dem Motorrad angereist war. „Wir als Interessenvertretungen wollen nicht nur Forderungen an die Politik und die Behörden stellen. Mit unserer Preisverleihung wollen wir ein positives Signal setzen und zur Nachahmung anregen“ sagte Frieling im Anschluß an die Veranstaltung. „Motorisierte Zwei- und Dreiräder sind umwelt- und ressourcenschonende Fahrzeuge, die nicht nur dem Freizeitvergnügen dienen. Sie können die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs sinnvoll ergänzen und sind damit ein wichtiges Mittel zur Sicherstellung bezahlbarer Mobilität.“

„Elf Städte und Gemeinden, von Eckernförde bis Garmisch, tragen jetzt diesen in Europa bis heute einmaligen Titel“, ergänzte Kaiser. „2004 wurde zudem eine Behörde, die Niederlassung Euskirchen des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen, als besonders motorradfahrerfreundlich ausgezeichnet. Dort wurde unter anderem der „Unterfahrschutz Modell Euskirchen“ entwickelt. In 2014 war sogar ein ganzer Landkreis, der Kreis Höxter, Preisträger.“

Kern des Hambacher Bikerfests ist der Festvortrag der MID, in dem Frieling auf positive Entwicklungen in Bezug auf die Verkehrssicherheit bei motorisierten Zweiradfahrern hinwies. Er machte aber auch deutlich, das dabei noch viel zu tun bleibt. Streckensperrungen für Motorradfahrer, wie im Elmsteiner Tal mit hohen Unfallzahlen begründet, erteilte Frieling eine klare Absage. Denn die lösen ggf. vorhandene Probleme nicht, sondern verlagern sie nur auf benachbarte Straßen. „Statt mit gro­ßer Inbrunst und seit vielen Jahren dem heiligen St. Florian zu huldigen, sollte man es im Elmsteiner Tal endlich mal mit der Er­probung intelligenter Lösungen versuchen"“ so Frieling. „Das notwendige Instrumentarium wird im „Merkblatt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Motorradstrecken“ (MVMot) der Straßenbauer, an dessen Entwicklung wir maßgeblich beteiligt waren, beschrieben und ist bereits an vielen Stellen in Deutschland erfolgreich eingesetzt worden.“

Im Anschluß an die Festveranstaltung startete die traditionelle Motorraddemo durch das am Wochenende für Motorradfahrer gesperrte Elmsteiner Tal, zu der sich ca. 200 Motorräder, Roller und Gespanne aller Marken und Klassen aufmachten. Die ca. 1 ½-stündige Demo führte zum Sportplatz „Am Köpfchen“ in Frankenstein, wo über das gesamte Wochenende eine zünftige Biker-Party mit allem, was dazu gehört, stattfand. Denn neben dem ernsten, politischen Hintergrund des Hambacher Bikerfestes soll der Spaß natürlich nicht zu kurz kommen.

NewsDatum: 
14.08.2018

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