Unter dem Motto „Gemeinsam fahren, gemeinsam kämpfen für unsere Rechte“ hat die Biker Union e.V. (BU), die Interessenvertretung aller motorisierten Zweiradfahrerinnen und Zweiradfahrer in Deutschland, ihre 16. BU-Sternfahrt veranstaltet. Alle zwei Jahre sollen die Politik sowie die Öffentlichkeit auf die spezifischen Probleme der motorisierten Zweiradfahrenden aufmerksam gemacht und für die politischen Forderungen der BU demonstriert werden. In diesem Jahr führte die Demonstration vom Startpunkt in der Nähe von Ludwigsfelde quer durch den Westteil der Stadt zum Olympischen Platz und von dort weiter zum Brandenburger Tor, wo auf dem Pariser Platz die Abschlußkundgebung stattfand.
Mehrere Kilometer lang war der Lindwurm aus Motorrädern, Mopeds, Rollern, Trikes und „Exoten“, der sich publikumswirksam durch den westlichen Teil der Innenstadt bewegte, begleitet von der Kradstaffel der Berliner Polizei, die den Weg freimachte und den Konvoi absicherte. Am Zwischenziel auf dem Olympischen Platz schlossen sich viele weitere Teilnehmer an, wodurch sich die Länge der Karawane nahezu verdoppelte.
Bei der Abschlußkundgebung direkt vor dem Brandenburger Tor verwies Rolf „Hilton“ Frieling, Vorsitzender der Biker Union, auf die Erfolge, die nicht zuletzt durch diese bereits seit 30 Jahren durchgeführte Veranstaltung erzielt wurden. Das „Merkblatt zur Verbesserung der Infrastruktur für Motorradfahrende (MVMot)“, an dessen Erstellung die BU maßgeblich beteiligt war und das durch einen Erlaß des Bundesverkehrsministers zur Pflichtlektüre für alle Straßenbauer geworden sei, habe zu einer deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit für motorisierte Zweiradfahrerinnen und Zweiradfahrer geführt. Das von der Deutschen Umwelthilfe propagierte „Holzmindener Modell“, also Streckensperrungen für motorisierte Zweiräder mit einem Standgeräuschwert von 80 dB(A), sei wieder in den Schubladen verschwunden.
Als Gastredner forderte Johannes Kraft, nicht nur Motorradfahrer, sondern auch Sprecher für Mobilität und Verkehr der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, in seinem Grußwort, daß die verschiedenen Verkehrsarten nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Neben den berechtigten Anliegen des öffentlichen Personennahverkehrs, der Radfahrer und der Fußgänger müssen auch die der PKW-Nutzer und der motorisieren Zweiradfahrer gleichberechtigt berücksichtigt werden.
Tedy Bach, stellvertretender Vorsitzender der Biker Union, ging in seinem Beitrag auf die Diskriminierung von motorisierten Zweiradfahrern, und hier insbesondere der colourtragenden Clubs ein. Wenn es kriminelle Aktivitäten von Club-Membern gäbe, gehören diese vor ein ordentliches Gericht. Die Clubs in Sippenhaft zu nehmen und die Ausweitung von Teilen der aktuellen Colourverbote auch auf kleinere Clubs, wie es in einigen Bundesländern offenbar versucht wird, seien mit unserer Rechtordnung nicht vereinbar.
Nach der Kundgebung formierte sich der Konvoi neu und wurde von der Polizei sicher zum Endpunkt der Demo in der Nähe des Flughafens Berlin / Brandenburg geleitet, wo die Kradstaffel von den Teilnehmern mit großem Applaus verabschiedet wurde.
„Ich bewerte auch die 16. BU-Sternfahrt als einen Erfolg“, so Frieling zum Abschluß der Veranstaltung. „Zwar hätte es noch Platz für zusätzliche Bikes auf dem Pariser Platz gegeben. Aber die positive Resonanz der Zuschauer bei unserer Kundgebung war wieder beeindruckend. Es gibt noch viele Forderungen an die Politik, die bisher nicht umgesetzt worden sind. Daher ist es wichtig, kontinuierlich an den Themen dran zu bleiben und klar Stellung zu beziehen. Dazu braucht es eine starke Vertretung für unsere gemeinsamen Interessen. Die Teilnahme an der BU-Sternfahrt sollte also ein Pflichttermin für alle motorisierten Zweiradfahrerinnen und Zweiradfahrer in Deutschland sein.“
Die offizielle Pressemitteilung könnt ihr hier herunterladen.
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