Am 06.05.2021 hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit dem „Allgemeinen Rundschreiben Straßenbau Nr. 13/2021“ das „Merkblatt zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur für Motorradfahrende (MVMot)“, Ausgabe 2021, der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) den Bundesländern offiziell bekanntgegeben und für alle Straßen in Deutschland zur Anwendung empfohlen. Das MVMot 2021 aktualisiert und ersetzt das MVMot 2007, das in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verbesserung der Straßeninfrastruktur und damit der Verkehrssicherheit für Motorradfahrende beigetragen hat.
Bei der Überarbeitung des Merkblatts hat es nicht nur inhaltliche Anpassungen an den Stand von Wissenschaft und Technik gegeben. Der Anwendungsbereich des MVMot, das bisher im wesentlichen für Straßen mit erhöhtem Motorradaufkommen (sogenannten „Motorradstrecken“) galt, ist zudem auf alle Straßen innerorts und außerorts erweitert worden. Seit dem 27.05.2021 liegt das MVMot 2021 in gedruckter Form vor und kann über den FGSV-Verlag bezogen werden. Wegen der Corona-Pandemie steht im Augenblick noch nicht fest, wann und in welcher Form das neue Merkblatt der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
„Das neue Merkblatt ist, wie das bisherige, im „Arbeitskreis Motorradsicherheit“ der FGSV entwickelt worden, in dem wir als Biker Union e.V. (BU) von Beginn an intensiv mitgearbeitet haben“, sagte Rolf „Hilton“ Frieling, Vorsitzender der Biker Union e.V., aus Anlaß der Freigabe des MVMot 2021. „Es soll die Arbeit der Unfallkommissionen bei der Bearbeitung von Unfällen mit motorisierten Zweirädern unterstützen und damit zu weniger Unfällen sowie zu einer Minderung möglicher Unfallfolgen führen. Bund, Länder und Kommunen sind jetzt in der Pflicht, die im Merkblatt beschriebenen standardisierten Verfahren anzuwenden und die empfohlen Maßnahmen auf allen Straßen in ihrem Verantwortungsbereich umzusetzen.“
„Merkblätter zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für motorisierte Zweiradfahrer gibt es in vielen Ländern innerhalb und außerhalb Europas“, sagte Michael „Hoecker“ Musche, Verantwortlicher für das Thema Straßeninfrastruktur bei der BU. „Im MVMot wird aber auch ein Prozeß definiert, mit dem systematisch gefährliche Stellen im Straßennetz gefunden werden können, und das fortlaufend. Zudem wird im MVMot empfohlen, die Motorradfahrerverbände mit ihrem spezifischen Know-How in die Arbeit der Unfallkommissionen einzubinden.“
„Die elf Jahre Arbeit am MVMot 2021 als Mitglied des Redaktionsteams waren für uns als ehrenamtlich tätige Organisation ein ziemlicher Kraftakt“, so Frieling weiter. „Das Team hat es aber geschafft, die mit dem MVMot 2007 gesammelten Erfahrungen, aber auch alle Einwände und Verbesserungsvorschläge in der Endfassung zu berücksichtigen. Damit ist sichergestellt, daß sich keiner mehr damit herausreden kann, daß im Dokument beschriebene Maßnahmen im Widerspruch zu geltenden Regelwerken stünden, wie das beim MVMot 2007 zum Teil der Fall war.“
Theme by Danetsoft and Danang Probo Sayekti inspired by Maksimer